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Radikal traumatische Folgen: G1 – Dark Awakening

Waren wir nicht bei miesen Episoden? Warum jetzt traumatisch?

Da wir ja auch sehr gerne über die extreme Brutalität in den Bayfilmen meckern, ist es zum Ausgleich auch mal Zeit, über ein paar (für damalige Verhältnisse) extrem brutale und für die Kinder unter den Zuschauern wohl auch recht traumatische G1 Folgen zu reden.

Okay, von welcher Folge reden wir also?

Dark Awakening, eine Folge aus der dritten Staffel. Kurzer Hintergrund: der zwischen Staffel 2 und 3 gesetzte Transformers Kinofilm von 1986 hat die Handlung in das (damals) weit entfernte Jahr 2005 verschoben und einen Haufen alter Charaktere abgemurkst, darunter auch Optimus Prime. Die Stammbesetzung der 3. Staffel besteht fast komplett aus neuen Charakteren, darunter der neue Autobot Anführer Rodimus Prime.

Irgendein bestimmter Grund, warum du gerade diese Folge gewählt hast?

Sagen wir mal so, es haben sich ja zahlreiche Eltern darüber beschwert, dass der Tod von Optimus Prime im 1986er Kinofilm nicht okay geht, weil viele Kinder einen ihrer Lieblingshelden verloren haben. Nun muss man fairer weise davon ausgehen, dass die Produzenten dieser Folge sie nicht als direkte Reaktion auf die zahlreichen Zuschriften geschrieben haben, aber… irgendwie bleibt einem doch der Verdacht, dass es so sein könnte.

Ich verstehe gerade nur Bahnhof, aber gut. Wie beginnt die Folge?

Wir beginnen mit einer Szene, die fast komplett aus dem besagten 86er Kinofilm kopiert wurde. Ein Autobot Shuttle mit Rodimus Prime, Kup, Ultra Magnus, Arcee, Spike und Daniel an Bord wird von dem Flagschiff der Decepticons durch den Weltraum verfolgt und beschossen. Und weil’s ja schon mal geklappt hat (ebenso im Film) ziehen die Autobots wieder den gleichen Trick durch, nämlich dass sie den vorderen Teil des Schiffs abkoppeln und den hinteren Teil von den Decepticons sprengen lassen, in der Hoffnung dass die glauben das ganze Schiff wäre zerstört.

Das Decepticon Flagschiff… dieses lila Ungetüm, das Galvatron im Film von Papa Unicron als sein erstes Auto… äh, Raumschiff bekommen hat? Wurde das Ding nicht später im Film vernichtet?

Stimmt, aber die Garantie war wohl noch nicht abgelaufen und sie bekamen ein gleichwertiges Ersatzraumschiff. Entweder das oder sie haben die Junkions angeheuert („Nichts ist unmöööööglich!“). Egal, auf jeden Fall haben sie ein Schiff und schießen die Autobots ab. Galvatron ist aber nicht ganz doof und befiehlt, das Trümmerfeld abzusuchen, um auf Nummer sicher zu gehen. Er kennt den Trick halt auch schon.

Aber die Autobots sind erstmal entkommen, richtig?

Ja, aber sie haben jetzt ein Problem, da ihr kleines Rettungsschiff es nicht bis Cybertron schaffen kann und die Lebenserhaltung für die beiden Menschen an Bord nicht lange ausreichen wird. Auf die Frage was er und Daniel tun sollen, wenn die Luft zuende geht, erhält er von Rodimus nur Galgenhumor zurück. Glücklicherweise orten die Autobots aber ein nahegelegenes Objekt und nehmen Kurs darauf.

Was den für ein Objekt?

Eine Art Weltraumplattform, die laut Spike die Größe von Manhattan hat. Die Autobots kennen das Ding, denn sie haben es gebaut. Es ist ein Mausoleum für all die Autobots, die sie im Großen Krieg verloren haben. Rodimus hatte gehofft, es niemals wiederzusehen.

Moment mal, ein Autobot Mausoleum? Mitten im All? Groß wie Manhattan? Warum…?

Warum so groß? Warum mitten im All? Warum wollten sie niemals wieder hin?

Das alles und noch mehr.

Scheinbar sind die Autobots nicht scharf darauf, ihre Toten regelmäßig vor Augen zu haben und haben sie deshalb mit großem Luxus ins All geschossen. Viel interessanter ist für mich die Frage, warum Spike das Ding nicht kennt. Er war 20 Jahre lang mit vielen der hier liegenden Autobots befreundet, durfte aber nicht auf die Beerdigung gehen?

Das wäre dann wohl Trauma Nummer 1. Sie landen also in dem Mausoleum?

Richtig. Und während Kup eine kleine Tour gibt (wenn man denn halt schon mal da ist) macht Daniel das einzige, was ein Kind in einer 80er Serie halt macht, wenn es auf einem unheimlichen Raumschiff mitten im All gestrandet ist.

Er zieht also alleine los und bringt sich in Schwierigkeiten.

Bingo. Erstmal geht er eine Reihe von Grabkammern entlang und liest die darauf stehenden Namen vor. Hier wird übrigens rückwirkend Huffer der Verlustliste des 1986er Films hinzugefügt, obwohl er dort gar nicht aufgetaucht ist.

Ist schon mal recht gruselig.

Nicht umdrehen!

Das war noch garnix. Aus nicht definierbarem Grund drückt Daniel einfach mal aus Jux auf einen Knopf (der seltsamerweise in Menschenhöhe angebracht ist) und das Licht geht aus. Nach mehreren verzweifelten Versuchen (Draufhauen!) kriegt er das Licht wieder an, nur um vor Schreck zu erstarren, denn plötzlich steht niemand geringerer als Optimus Prime hinter ihm.

Optimus Prime?

Richtig. Immer noch von den Schäden gezeichnet, die er im Film erlitten hat (die Autobots hielten es wohl auch nicht für nötig, ihre erwürdigen Toten noch mal auf Vordermann zu bringen, bevor sie sie ins All geschossen haben) und von Spinnweben umgeben.

Spinnweben? Auf einem von Robotern auf einem Metallplaneten erbauten Raumschiff mitten im All?

Die Set-Designer wollten wohl einfach noch ein paar Stimmungselemente mit reinbringen.

Na gut. Ich nehme an Daniel hat die Hosen voll?

Aber gewaltig. Also rennt er los und öffnet eine Tür. Dahinter allerdings steht ein weiterer schrottreifer Roboter (generischer Autobot Nr. 11, glaube ich), der natürlich sofort nach vorne kippt. Mit einem Hechtsprung bringt sich Daniel in Sicherheit und läuft um sein Leben, bevor er beinahe mit einem weiteren Roboter kollidiert.

Noch ein Zombie?

Nein, Rodimus Prime und die anderen. Daniel erzählt von seiner unheimlichen Begegnung und es will ihm keiner so recht glauben. Rodimus allerdings will auf Nummer sicher gehen und gemeinsam macht man sich auf zu Optimus’ Sarg, um zu gucken ob er noch da ist.

Optimus liegt also nicht zusammen mit den anderen?

Nur für Privatpatienten

Nein, als Autobot Anführer hat er eine Option auf eine Einzelgruft, inklusive Custom-Sarg mit seinem Ebenbild oben drauf eingraviert. Entgegen dem Rat seiner Kameraden öffnet Rodimus den Sarg und…

Lass mich raten. Leer!

Korrekt. Daniel ist gleich voll auf der „Ich hab’s ja gesagt!“ Spur, aber es bleibt keine Zeit drüber nachzudenken. Die Decepticons sind nämlich da. Galvatron hat den Trick diesmal nicht geschluckt, sie haben das Mausoleum gefunden und greifen an. Ein paar der Redshirts… äh, Sweeps müssen dran glauben, aber die Decepticons überwältigen die Autobots und Galvatron triumphiert. Er will Rodimus’ Überreste direkt neben die von Optimus legen.

So weit kommt es aber nicht, oder?

Natürlich nicht. Denn plötzlich erscheint Optimus Prime auf der Bildfläche. Galvatron ist komplett von der Rolle und während er noch um Fassung ringt wird er gleich mal von Optimus umgeballert. Die Decepticons nehmen die Beine in die Hand und fliehen. Vermutlich wird Galvatron demnächst in seinen Albträumen immer wieder einen untoten Optimus Prime sehen.

Die Autobots dürften aber ebenfalls recht perplex sein, oder?

Teilweise, ja. Aber während sich die anderen fragen, wie es sein kann dass Optimus wieder lebendig ist, hat Rodimus nur eines im Sinn: nämlich das Kommando so schnell wie möglich wieder an Optimus abzugeben. Das führt natürlich zu Diskussionen, speziell da Optimus einfach wegmarschiert und etwas von einem Plan faselt.

Was denn für ein Plan?

Keine Garantie, keine Rücknahme!

Geduld, mein Schüler. In einem Hangar angekommen sehen die Autobots, wie Optimus an einem Fluchtschiff bastelt. Rodimus sieht das als Bestätigung, dass Optimus sehr wohl völlig fit ist und will ihm die Matrix der Führerschaft zurückgeben. Obwohl sich Optimus sichtlich dagegen sträubt, drückt Rodimus ihm das Ding einfach in die Hand. Rodimus verwandelt sich in Hot Rod zurück.

Er hatte wirklich keinen großen Bock auf diesen Anführer-Job, oder?

Nein, nicht wirklich. Allerdings sieht er schnell ein, dass es keine gute Idee war, denn als seine erste Amtshandlung als zurückgekehrter Autobot Anführer zieht Optimus sein Gewehr und ballert die anderen Autobots um. Schnell wird noch die Selbstzerstörung des Mausoleums aktiviert und dann macht sich Optimus mit seinem Baukastenschiff auch schon davon, denn er hat noch eine Mission zu erfüllen.

Moment, Moment! Optimus ballert die Autobots um? Und will das Mausoleum sprengen? Was ist denn hier los?

Das fragen sich die anderen Autobots auch, nachdem sie wieder zu sich kommen. Viel Zeit zum Überlegen haben sie allerdings nicht, denn das Mausoleum ist auf Kollisionskurs mit einer Sonne.

Ich wollte gerade schon fragen wieso ein Mausoleum überhaupt so was wie eine Selbstzerstörung an Bord hat.

Hat es eben nicht. Der Computer erzählt zwar was davon, aber eigentlich besteht die nur daraus, das Ding in eine Sonne zu lenken. Während also die Autobots dringende eine gute Idee brauchen, kommt Optimus auf Cybertron an. Dort erzählt er den restlichen Autobots, dass ihre Freunde von den Quintessons umgebracht wurden.

Die Quintessons? Diese Tentakelviecher? Was haben die denn damit zu tun?

Wirst du noch sehen. Auf jeden Fall sind die Autobots mehr als sauer. Grimlock stampft wütend in der Gegend rum, Springer schwört ewige Rache (speziell für seine Schnitte Arcee), und Optimus gibt das Kommando, dass alle Autobot Streitkräfte sofort gegen die Quintessons ins Feld ziehen werden.

Wieso Optimus wieder am Leben ist interessiert keinen?

Nicht wirklich, nein.

Okay, aber die anderen Autobots sind ja nicht wirklich tot, oder?

Nein. In Rekordzeit haben sie aus den Materialien des Mausoleums ein weiteres Fluchtschiff gebaut und entkommen gerade noch rechtzeitig, bevor das Mausoleum in die Sonne stürzt. Kup gibt eine kurze Gedenkrede für all die Helden, deren Körper nun in Rauch aufgehen werden, aber dann geht es volle Pulle zurück nach Cybertron.

Wo keiner mehr ist, nehme ich an?

Fast, denn Slag und Sludge wurden als Wächter daheim gelassen und sind ob der Rückkehr der totgesagten Autobots erstmal ziemlich perplex („Optimus sagte ihr seid tot. Sind wir auch tot?“). Arcee sieht, dass Optimus die gesamte Flotte mitgenommen hat.

Die Autobots haben eine Flotte? Seit wann das?

Seit jetzt, denke ich. Zumindest wurde sie vorher nie erwähnt und danach auch nie wieder. Auf jeden Fall dringt eine große Anzahl Raumschiffe unter dem Kommando von Optimus in den Quintesson-Sektor vor. Die Quintessons haben sie allerdings schon bemerkt und freuen sich, denn alles verläuft nach Plan.

Erfahren wir jetzt den Plan?

Zumindest den größten Teil davon. Die Quintessons haben nämlich eine Falle für die Autobots vorbereitet. Der Planet, auf den sie zusteuern, ist ein Detonationsmechanismus, der die Doppelsonne des Sternensystems explodieren lassen wird. Somit werden die Autobots auf einen Schlag alle ausgelöscht. Und um sich schon mal ein wenig einzustimmen aktivieren die Quintessons ihre Verteidigungsanlagen (man muss ja den Schein wahren) und nehmen die Flotte unter Beschuss.

Nur militärische Ziele, versprochen!

Das klingt nicht gut.

Ist es auch nicht, denn jetzt folgt das größte Massaker in der Transformers Geschichte überhaupt. Schiff auf Schiff der Autobots wird von Raketen getroffen und in die Luft gesprengt, während die Flotte unbeirrt (und taktisch extrem unklug) immer weiter vorprescht. Generische Autobots werden aus zerschmetterten Schiffen ins All geschleudert und auch wenn man jetzt nie direkt einen von ihnen sterben sieht, kann man denke ich doch davon ausgehen, dass die Verluste der Autobots hier erschreckend hoch sind.

Keinem der Autobots kommen ob dieser Kamikaze-Taktik bedenken?

Perceptor schon, aber er wird von Optimus Prime ignoriert. Erst als Hot Rod & Co mit einem weiteren Schiff die (schon arg dezimierte) Flotte einholen, merkt Perceptor, dass hier was faul ist. Optimus lässt das Schiff beschießen (es muss ein Quintesson Trick sein), aber Perceptor lässt sie an Bord holen. Hot Rod befiehlt, die Flotte sofort umzudrehen. Er wird sich um Optimus kümmern. Dieser hat sich auf der Brücke eingeschlossen, aber Hot Rod haut die Tür einfach kaputt und stürmt hinein.

Kommen wir somit also zum Showdown alter gegen neuen Anführer, richtig?

Richtig, und für alle, denen der Zweikampf Optimus gegen Megatron im 1986er Kinofilm noch nicht brutal genug war, hier wird noch mal einer draufgesetzt. Die beiden Autobots gehen mit voller Kraft aufeinander los. Optimus verliert einen Arm, Hot Rod kriegt seinen Brustkorb aufgeschlitzt, die ganze Brücke wird demoliert. Am Ende aber ist Hot Rod ohne die Matrix nicht stark genug, um es mit Optimus aufzunehmen obwohl dieser ihn während des Kampfes mehrfach anfleht, ihn doch irgendwie aufzuhalten.

Klingt fast so brutal wie der Kampf von Optimus gegen Sentinel Prime im dritten Bay-Film.

Es steht dem nicht in viel nach, das stimmt. Aber bevor Optimus Hot Rod den Todesstoß versetzen kann, kommt dieser (nach einem Aufleuchten der Matrix in seinem beschädigten, halb zerfetzten Brustkorb) scheinbar wieder zu Sinnen. Er erinnert sich plötzlich, was mit ihm geschehen ist. Die Quintessons haben seinen Leichnam geborgen und wiederbelebt, allerdings mit neuer Programmierung und ohne die Schaltkreise, die den Transformers einen eigenen Willen geben. Er wurde als Zombie wiederbelebt, um seine eigene Rasse ins Verderben zu führen.

Schon ziemlich heftig. Aber jetzt ist er wieder er selbst?

So ziemlich. Er nimmt die Matrix wieder aus seiner Brust und gibt sie an Hot Rod zurück. Denn er ist Rodimus Prime und wird die Autobots retten. Mit Schwierigkeiten kommt Rodimus wieder auf die Beine und flieht mit den anderen Autobots von dem schwer beschädigten Flaggschiff. Optimus gibt dem (kläglichen) Rest der Flotte den Befehl, nach Cybertron zurückzukehren. Dies ist sein letztes Kommando.

Optimus flieht also nicht mit den anderen?

Nein, er bleibt auf der Brücke und steuert das Schiff weiter in Richtung des Detonationsmechanismus. Als die Quintessons merken, dass die Autobot Flotte abdreht, aber das Flagschiff immer noch auf Kurs ist, geraten sie in Panik und konzentrieren ihre gesamte Feuerkraft auf das Schiff, um es aufzuhalten.

Äh… wieso?

Ja, weil… na ja… also so wirklich verstehe ich das auch nicht. Ich meine, klar, sie hätten es bestimmt lieber gehabt, wenn die ganze Flotte draufgegangen wäre, aber hier bekommt man mehr den Eindruck, dass sich die Quintessons plötzlich selbst in Gefahr wähnen. Keine Ahnung wieso, denn sie waren ja hoffentlich schon schlau genug, weit genug weg von dem Ort zu sein, wo sie selbst gleich eine Supernova zünden wollten. Und auch Optimus’ Entscheidung, das Schiff weiterzufliegen, ergibt nicht wirklich viel Sinn.

Irgendwelche Theorien?

Also entweder hätte hier noch irgendeine Textzeile gefehlt, dass Optimus den Kurs des Schiffs doch geändert hat und nun direkt auf die richtige Basis der Quintessons zusteuert (warum auch immer er die Lage dieser kennen sollte und warum die überhaupt im selben System wäre, wo gleich eine Supernova hochgehen soll) oder der Hintergedanke ist einfach, dass die Quintessons dieses Supernova-Ding nur einmal durchziehen können (warum auch immer) und Optimus somit dafür sorgt, dass hier kein anderer mehr zum Opfer fallen kann. So oder so, in der Folge selbst wird dazu leider nichts erwähnt.

Schade eigentlich. Somit geht Optimus also heldenhaft-sinnfrei erneut drauf?

Ist nur eine Fleischwunde!

Genau, aber nicht bevor wir noch in zahlreichen Szenen sehen, wie das Schiff vom Feuer der Quintessons zerpflückt wird und Optimus selbst zahlreiche weitere Schäden erleidet. Schließlich sehen wir ihn mit kaputter Brust und halb weggesprengtem Kopf, wie er noch mal „bis alle eins sind“ sagt und dann das Schiff ins Ziel bringt. Der Detonationsmechanismus geht hoch, allerdings so animiert, dass es aussieht als gehe nur das Ding selber hoch, während die beiden Sonnen intakt bleiben.

Ich nehme an die Autobots trauern um ihren erneut verblichenen Anführer.

Richtig. Von einem der fliehenden Schiffe aus beobachten sie die Explosion. Ultra Magnus erklärt diese Nova (die eigentlich keine war) zu seinem Andenken und Daniel heult. Rodimus schwört, dass er sich als Anführer der Autobots seinem Vorgänger würdig erweisen wird. Und Abspann.

Wow. Somit haben wir also als Reaktion auf die zahlreichen Beschwerden, dass Optimus gestorben ist, eine Folge, in der er als Bösewicht wiederkommt, detailreich zerfetzt wird und am Ende noch mal draufgeht, habe ich das richtig verstanden?

Genau. Somit können die Kiddies ihren geliebten Helden noch mal richtig gut im Gedächtnis behalten. Aber scheinbar ist beim Sender bzw. bei Hasbro oder Sunbow dann jemandem klar geworden, dass das vielleicht doch nicht die beste Methode war, mit der Situation umzugehen.

Wie das?

Dark Awakening war eine recht frühe Folge der dritten Staffel, aber sie wurde dann kurz vor Ende der Staffel noch mal ausgestrahlt, mit einem leicht veränderten Schluss. Denn jetzt gibt’s ein Voice-Over von Transformers Sprecher Victor Caroli, der die Frage in den Raum wirft, ob das hier wirklich das Ende von Optimus Prime ist, und man doch unbedingt die nächste spannende Episode einschalten soll, die den geheimnisvollen und überhaupt nichts vorab verratenden Title „Die Rückkehr von Optimus Prime“ trägt.

Ich stelle mir ob dieses geheimnisvollen Titels bildhaft vor, wie sich die Kinder der 80er die Haare gerauft haben, ob das wirklich das Ende von Optimus Prime ist.

Das tun wir beide, mein Freund. Auf jeden Fall gehört Dark Awakening mit Sicherheit zu den erwachsensten und traumatischsten Folgen der Original-Transformersserie. Roboter-Zombies, Weltraum-Gruften, brutale Roboterkämpfe, explodierende Raumflotten und der erneute Tod eines Kindheitshelden… wer danach keine Albträume hatte, der ist innerlich bereits tot.

Wieso hat Michael Bay eigentlich nicht diese Folge zum Vorbild genommen?

Weil die meisten Explosionen im Weltraum stattfanden und somit über CGI anstatt mit echter Pyrotechnik gefilmt worden wären. Aber zumindest die „mein Mentor kehrt von den Toten zurück, aber er ist böse und reißt mir den Arm ab“ Idee dürfte wohl von hier abgekupfert sein.

Da behaupte nochmal einer Michael Bay hat nicht genug GeeWun!! mit drin.

Ende